Neues von dem Nux!

In meine Geschichten streue ich gerne Legenden. Ich finde Legenden erklären uns die Welt recht gut und halten sie auch in der Waage. Hier ein kleiner Auszug einer Legende, in der das Seeungeheuer Nux mitspielt. In einer anderen Geschichte „Die Bewahrer von Arbos“ zog er los, den Großen Stopfen zu finden. Nun wird er in einen Konflikt zwischen zwei Hexen verstrickt.

Lest selbst:

                                           Octavo

                  Die Legende vom großen Blubb

 

»Nun denn, junger Krieger: »Willst du auf die Reise gehen, die man Leben nennt?  Denkst, du kannst dich raushalten aus allen Miseren, aus jedem Schlamassel? Nein, das kannst du nicht!«

 

Denn unten tief, tief unter dem Weltenbaum, da sitzen die Nornen uralt.

Sie spinnen Spinnfäden grad wie im Traum die Geschicke der Menschenheit.

So fürchte dich, duck dich, kleiner Prinz, ob die Nornen dir wohl gewogen sind.

Unten, tief unter dem Weltenbaum, da sitzen die Nornen uralt.

Sie spinnen die Fäden ganz wie im Traum, wenn sie ausatmen, so wird es kalt.

Da hilft kein Gezeter und kein Geschrei, reißt der Faden, dann ist das Leben vorbei.

 

Der Nux pflügte durch das Tränenmeer und obwohl er einen Affenzahn drauf hatte, blieb sein Putzerfisch sicher an seiner Seite.

»Was ist mit dir?«, fragte er besorgt, denn er bemerkte wohl, dass es dem Nux nicht gut ging.

»Weh mir, weh mir«, jammerte das Ungeheuer,

»wie ist mir unwohl!«

»Was druckt euch, Herr?«

»Bumm…ba?«, machte das Herz, das ehemals der Vogel Tiltis war, nur um an sich zu erinnern.

»Ach, Propper! Seid ich dieses Leuchtdings verschluckt habe, macht es in meinem Kopf immer Bumm…ba… und was noch viel schlimmer ist, ich habe Gefühle, seltsame Gefühle von Liebe und von Zärtlichkeit.«

»Wollt ihr kuscheln, Herr?«

»Ich komme eventuell später darauf zurück.«

Wieder bahnte sich ein Riesenschluckauf bei dem Nux an.

Aber noch bevor der einen mittleren Tsunami verursachen konnte, geschah plötzlich etwas Seltsames. Ein Heulen und Brausen ging umher. Die Strömung veränderte sich, Gegenströmungen und riesige Strudel entstanden.

Vor dem Nux landete etwas Dunkles am Meeresboden und es wuchs rasend schnell zu einem schwarzen, dunklen Tor.

Das pustete vorn und saugte hinten wie eine Tuba aus Wasser und Sturm. Ein gigantisches Chaos entstand.

Aus dem Dunkel-Ding schlüpften Winde, so wild, das hatte der Nux noch nie gesehen.

Popper drohte eingesaugt zu werden: »Hiiii…l…feee! Nuuuux!«

Im letzten Moment konnte das Ungeheuer seinen kleinen Freund mit seinem großen Maul schnappen. Er schluckte ihn aber natürlich nicht.

»Bumm…ba…di..bumm!«, machte das Herz in seinem Bauch aufgeregt, während um ihn her Fische flohen, Sandbänke zerbröselten und es war wahrlich wie im Schleudergang.

 

»Bitte schluck mich nicht runter, Nux!«, flehte Propper.

»Bumm…ba…bumm…ba!«, ergänzte das Herz.

 

»Hmch wll moin Bsts dnn!«, nuschelte das Ungeheuer.

 

Das Seebeben kam voll auf Touren. Vor dem Nux brachen mehrere Unterwasservulkane aus, so dass er erst Schlangenlinien schwamm und dann brach die Spitzen eines Felsens genau vor ihm und fiel mit Getöse und ohne Vorahnung ins Meer.

Da erschrak das große, große Monster ein klitzekleines bisschen.

Vor Schreck bekam es Schluckauf und »Upps!«

»Bum…bum…ba!«, beschwerte sich Tiltis.

 

»Tschuldigung!«, meinte der Nux wehmütig.

Der Nux war der Nux, doch der Hellste ist er nie gewesen. Nun hatte er aus Versehen seinen Freund verschluckt.

 

Währenddessen ballten sich Wellenberge vor Sun-Mais Strand. Die Brandung grollte wie Sun-Mai es wirklich noch nie erlebt hatte und da der Sturm drohte alle Kinder mitzureißen, sprach sie schnell einen Aufhalte-Zauber.

»Wilde Welle stehe starr! Nichts ist, wie es einmal war.

  Wilde Welle harre still, dies ist, was ich von dir will!«

 

Das unheimliche Grollen blieb, doch die Wassermassen ergossen sich nicht über ihre Bengelschaft, sondern wurden von einer unsichtbaren Wand gehalten.

Sun-Mai weckte die ängstlichen Kinder. Sie schnappte sich den Gezeitentopf, der übergekocht war und ein wenig Gezeiten-Suppe schwappte ihr beim Laufen über den Rand.

 

»Was, zum Tartos, geschieht hier?«, fragte sich Sun-Mai.

Die kleinen Winzlinge rannten, schnell, sehr schnell.

Doch würde es schnell genug sein?

Da knackte und knisterte die unsichtbare Wand vor der Riesenwelle. Sie bekam Risse und Wasser floss ihnen um die Füße.

»Mamimoon, Mamimoon!«, rief Tanita, das Trollmädchen und patschte mit ihren haarigen Füßen durch die steigende Flut.

Ihr Freund, der Elf, hielt ihre Hand.

»Müssen wir nun sterben, Mamimoon?«

Sie sah auf die bedrohliche Wand aus Wasser, auf die Risse in ihr und auf die Kreaturen dahinter schwammen. 

Da verfinsterte sich Sun-Mais Gesicht:

»Ihr werdet nicht sterben, weil ich es nicht zulasse!«

Sun-Mai schrie einen Schrei der Wut in den Sturm und da fiel ihr Blick auf den Turm.

 

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(@Tina-Krauss) – Wattpad

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